Religiöse Fundamentalisten gegen die WorldPride in Jerusalem

Am 6.–12. August 2006 kommt die WorldPride nach Jerusalem

Für die internationale LGBT (Lesbians, Gays, Bisexuals, Transgender) Community ist die WorldPride eine einzigartige Gelegenheit, ein Statement für den jahrzente langen Kampf um Selbsterfüllung, die Chance zu sein wer sie sind und ihrem Herzen und ihrer Identität zu folgen, abzugeben. (woldpride.net)

Und erneut gibt es Versuche u. a. auch von christlich-fundametalistischen Verbänden die Veranstaltung in Jerusalem zu verhindern. Und ein paar Religionsführer äußern dazu noch erheblich radikalere Ansichten.
Rabbis, Arab-Israeli sheiks object to holding Gay Pride Parade in Jerusalem; ‘if gays will dare approach Temple Mount during parade – they will do so over our dead bodies,’ Arab MK Sarsur says. Israeli rabbi: The feeling is that Jews disgrace Jerusalem´s holiness with the government´s encouragement“ (worldpride.net)

I am both outraged and saddened by American Rabbi Yehuda Levin´s efforts to undermine and threaten WorldPride, its organizers and participants.“ (RABBI SHARON KLEINBAUM, NORTH AMERICAN CO-CHAIR OF THIS AUGUST´S WORLDPRIDE)

Weitere Infos, Artikel, Meinungen und News zum WorldPride und natürlich auch das gesamte Programm, praktische Hilfe und auch ein Forum findet man auf den Seiten von worldpride.net


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FDP setzt sich für eine Änderung der Personenstandsrechtliche Situation von Transsexuellen ein

Die FDP hat in dieser Woche einen Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht, mit dem die Diskriminierung von Transsexuellen im Passgesetz beendet werden soll. Der Gesetzentwurf sieht vor, das Passgesetz um eine Klarstellung zu ergänzen, wonach künftig bei Transsexuellen, die eine Änderung ihres Vornamens erreicht haben, das dem Vornamen entsprechende Geschlecht im Pass einzutragen ist. (queer.de)

Die Änderung des Passgesetzes allein ist aber nicht ausreichend“, erklärte MdB Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) gegenüber der Presse. „Parallel dazu muss eine Gesamtreform des Transsexuellengesetzes erfolgen.Eine Reform des seit 25 Jahren unverändert gebliebenen Gesetzes sei überfällig. (pm)

Hier kann man die „Kleine Anfrage“ beim deutschen Bundestag nachlesen
entweder als PDF-Datei
oder als HTML-Version
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Zum ersten Mal – WOMENPRIDE FESTIVAL in Köln

In diesem Jahr wird es das erste Mal das WOMENPRIDE FESTIVAL, als Teil der ColongePride geben. Und das fängt bereits am kommenden Samstag, den 1. Juli an und dauert ganze zwei Wochen lang, also bis zum 16. Juli 2006.


„Wir möchten alle weiblich-lesbischen Veranstaltungen durch den WomenPride gezielt hervorheben, um dem ColognePride dadurch auch eine vielfältig weibliche Seite zu verleihen. Während dieser zwei Wochen könnt Ihr aus einem reichhaltigen Angebot vielseitig ansprechender weiblich-lesbischer Veranstaltungen auswählen. Ob Lesungen, Parties aller Arten, Konzerte oder Kinoabende – Es werden zahlreiche kulturelle und politische Events zu Eurer Unterhaltung und in ansprechenden Locations geboten.“ (WomenPride Team)

Erstmal wird auch der WomenPride MediaAward verliehen. Damit werden lesbische Künstlerinnen für ihre Arbeit und Engagement geehrt. Auf der Internetseite von WomenPride sind alle nominierten Künstlerinnen aus fünf Rubriken aufgeführt und kann frau sich da auch aktiv an der Abstimmung beteiligen. Die Preisverleihung findet dann am 15. Juli statt.

Alle Termine, Partys und mehr findet frau hier, auf der WomenPride-Seite


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1. Juli Regenbogenparade in Wien

Demonstrieren wir mit Stolz unser Lebensgefühl! Am 1. Juli 2006 auf der Wiener Ringstraße mit über 100.000 anderen Lesben, Schwulen, Transgender-Personen und solidarischen Heteros.

Mehrsprachige Infos zur Parade, Tips zur Anriese und Unterkunft und vieles mehr gibt es hier.

Und Wien grüßt die Regenbogenparade mit beflaggtem Rathaus
„...Weil Wien eine weltoffene Stadt ist, weil die WienerInnen stolz auf die Lebens- und Liebesfreude in ihrer Stadt sind, begrüßen wir die diesjährige Regenbogenparade auch heuer wieder mit einer gehissten Regenbogenfahne auf dem Wiener Rathaus“, erklärte Stadträtin Sonja Wehsely Dienstag bei der Beflaggungs-Aktion.

StR. Mag.a Sonja Wehsely und Christian Högl hissen die Regenbogenfahne am Wiener Rathaus


Auch wenn es da heißt, dass Österreich immer noch rückständig ist, wenn es um die Gleichstellung von LesBiSchwulen und TransGender-Personen geht – die Stadt Wien zeigt mit dieser Aktion, dass sich eine ganze menge getan hat. Da kann sich so mancher OB hier in Deutschland was abgucken. Ich denke da z.B. an Düsseldorf. Da ist an so mancher Stelle dringend ein Umdenken erforderlich. Schliesslich setzt ganz Europa auf die Gleichstellung von LesBiSchwulen und TransGender-Personen.
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ODD ONES OUT eine beeindruckende Transgender-Dokumentation

ODDS ONES OUT ist ein Dokumentation, die die drei jungendlichen Transgender Naomi (MzF), David (FzM) und Tot (MzF) über mehrere Jahre hinweg und auf der Suche nach ihrer sexuellen Identität begleitet. Bislang läuft das Projekt nun schon seit über 3 Jahren. Dabei sind bislang über 200 Stunden Material über das Leben der drei Jugendlichen in New York zusammengekommen. Und die Dokumentation läuft weiter.

Zu diesem Projekt gibt es auch eine wunderschöne Internetseite mit vielen Detailinformationen zum Projekt und den drei Jugendlichen. Außerdem findet man dort auch einen Trailer und Clips aus dem Dokumentarfilm, eine Fotogalerie und sogar ein Diskussionsforum (das aber z. Zt. noch nicht aktiv ist). Außerdem eine knappe Info zu den Filmemachern. Hier der Link
Weitere Informationen gibt es hier noch hier auf der Seite der Produktionsfirma.


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Diagnosehilfe bei Transsexualität

Mann-zu-Frau-Transsexuelle zeigen eher ein weibliches Muster der Gehirnaktivität bei visueller erotischer Stimulanz. Das haben Radiologen der Uni Essen mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (fMRT) im Rahmen einer Studie feststellen.
Bislang sind Transsexuelle ausschließlich auf ein entsprechendes psychologische Gutachten angewiesen, wenn es um die geschlechtsangleichende Operation geht. So eine biologische Bestätigung der Transsexualität könnte da den Betroffenen natürlich sehr helfen.
Vorraussetzung ist natürlich, dass sich dieses Diagnoseverfahren auch als zuverlässig erweist und anerkannt wird. Eine einzelne Studie wird da kaum ausreichend sein.
Hier eine Meldung zu dieser Studie auf Ärzte Zeitung online


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Filmkunst über Transsexualität: WELCOME TO MY PRISON

Ein weiterer Film von Monja Art – Filmschaffende und Schriftstellerin. Transsexualität ist das zentrale Thema des Films „...weil mir das Thema SEHR wichtig ist. Etwas, was sich konstant durch meine Kunst zieht“, wie sie mir geschrieben hat.


Zum Inhalt:
„Im experimentellen Kurzfilm Welcome to my Prison steht das Gefangensein in der eigenen Körperlichkeit aufgrund von sozialen/gesellschaftlichen und kulturellen Konstruktionen und Paradigmen im Zentrum. Was zur Transsexualität führt, die hier abstrakt aufgegriffen wird und zur Grundaussage führt, dass der als Opposition zu gender verstandene sex tötet. Eingepackt in eine eigene (Bild)Sprache, die für sich spricht, indem sie so gut wie nicht spricht und durch ihre Nicht-Sprache zur Aussage wird.“ (www.art-welten.com)

Wo kann man den Film sehen?
Konkrete Termine stehen z. Zt. noch nicht fest, aber ab Herbst werden die Filme einmal monatlich im Schikaneder-Kino in Wien zu sehen sein.
Und ab Herbst / Winter wird ART.Welten eine DVD mit allen Filmen aus diesem Jahr herausgeben, inkl. WELCOME TO MY PRISON

Die genauen Informationen wird es dann dazu sicher zeitnah auf www.art-welten.com geben.
Noch mal zur Erinnerung, das ist ein weitere Film von Monja Art zum Thema: Anemonis - from then to now
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Mein Tip für einen Kurzurlaub: Queer Festival in Kopenhagen, Dänemark

Ihr sucht nach einer Idee für einen Urlaub in Drag? Kopenhagen bietet alles, was sich Transvestiten, DWT und Fetischisten wünschen. Es gibt haufenweise transgender-freundliche Hotels, Shopping für Transvestiten und Partys für Fetischisten. Und für Touristen hat die Hauptstadt Dänemarks und Heimat der „Kleinen Meerjungfrau“ ja auch viele wunderschöne Highlights zu bieten.

Ich habe auf dem Genderguide immerhin schon mal rund 40 Adressen von Unterkünften, zum Einkaufen und zum Ausgehen gesammelt. Ihr könnt euch über die Datailsuche (nach PLZ) die Adressen auch nach Ländern sortieren lassen – zuerst „Alle zeigen“ aus dem Menü -> Detailsuche (oben rechts) „weitere Länder“ -> noch mal auf Detailsuche und „Dänemark“ aus der Liste auswählen -> Ergebnis 41 Adressen. Da sind auch 4 sehr umfangreiche Webseiten von Transgendern aus Dänemark zu finden -> Menüpunkt „Webseiten-Transgender“ www.genderguide.de
Viele Infos zu Kopenhagen gibt es hier auf der offiziellen Touristenseite

INTERNATIONAL QUEER Festival 2006
Das findet dieses Jahr vom 3.-9. Juli in Kopenhagen statt. Eine ganze Woche lang dauert das Festival, an dem sich internationale Queer-Aktivisten, -Künstler und –Gruppen beteiligen. Unter anderen sind auch die „Kingz of Berlin“ mit dabei.
Das Programm bietet für jeden was – Workshops, Filme, Konzerte, Ausstellungen, Vorträge und natürlich auch Partys ohne Ende. Die Bandbreite der Gender ist dabei so bunt wie Queer-Community – von SM über Transgender, Dragkings und Transvestiten. Alle weiteren Infos gibt es hier auf der Seite zum Festival.


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Wie könnte aus mir doch noch eine unwiederstehliche Sexgöttin werden?

Tja, der Blick in den Spiegel sagt mir, dass der Weg über die OP-Tische noch sehr, sehr, seeeeehr lang und schmerzhaft sein wird. Eigentlich ist es hoffnungslos;-((((

Oder? Vielleicht ja doch nicht...mit etwas Training...gibt es doch noch Hoffnung?

Transvestiten- und Homophobien bei MzF-Transsexuelle

Ich bin doch immer wieder erstaunt, wenn ich auf dieses Phänomen treffe. Ja, ich kann es als kaum glauben, aber da muss man sich von manchen MzF-Transsexuellen anhören, wie „unanständig und blöd“ sie Transvestiten oder Transgender finden. Und überhaupt, die meisten anderen Transsexuelle wären ja „gar keine echten Transsexuelle“ und mit den Transgendern „will man nichts zu tun haben“.

Gerne würde ich ja mal wissen, wie die angefangen haben – gleich mal auf dem OP-Tisch, oder wie? Bei der Unterscheidung zwischen Transsexuellen und Transgender wird da mal sehr gerne mal auf die OP verwiesen - nur wer so weit gegangen ist, der dürfte sich dann auch Transsexuelle nennen. Demnach wäre Transsexualität lediglich die Beschreibung eines körperlichen Zustandes – eben post OP. Dann, liebe Mädels, bin ich auf jeden Fall schon mal, ganz klar, eine echte Blondine.

Noch viel erschreckender aber, finde ich die gnadenlose Intoleranz anderen, insbesondere auch Homosexuellen gegenüber. Wer Akzeptanz und Toleranz einklagt (und das zu recht), der sollte bei sich selbst anfangen. Und bevor man sich über Transvestiten, DWT, Fetischisten und andere urteilt sollte man sich an seinen eigenen Werdegang erinnern – genau so habt ihr alle angefangen, oder etwa nicht?

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58 Shopadressen für Korsetts (Damen und Herren) - Ateliers und Onlineshops

Liebhaber/innen von Korsetts gibt es viele, aber wo bekommt man die begehrten Stücke her? Ich hab mich mal drangesetzt und so viele Adressen gesammelt, wie ich bislang finden konnte - immerhin bislang schon 58 reale Adressen (keine e-bay-shops). Die Bandbreite bei den Anbietern und bei den Preisen ist sehr gross.

Das geht los, bei Versandhäusern mit meist preisgünstigeren Standardmodellen. Dann gibt es aber auch eine ganze Reihe von Leuten, die selbst Korsettfans sind und ihre Fachkenntnisse für ein spezialisiertes Angebot nutzen. Und dann gibt es noch die Geschäfte für die echten Liebhaber mit individuellen Maßanfertigungen, sehr hochwertigen Materialien und Designs.

Für die Herren eignet sich meist nur ein Unterbrustkosett und/oder ein Tailienkorsett. Oft paßt das Korsett dann aber nicht optimal oder sogar gar nicht. Viele Shops bieten aus diesem Grund auch spezielle Herrenkorsetts an, die besser auf den männlichen Körperbau abgestimmt sind.

Darüber hinaus bieten viele Seite, insbesondere die der Korsettliebhaber, umfangreiche Fachinformationen zum Korsett und einige betreiben auch Foren zum Thema, wo man sich anderen Liebhaber/innen austauschen kann.

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Die beste US-Transgender-Rock'n'Roll-Band – Lipstick Conspiracy


Die Band "Lipstick Conspiracy" wurde als reine Transgender-Band 2003 in San Francisco, USA gegründet. Die fünf Transgender-Musikerinnen (MzF) machen einen klassischen, sauberen Rock'n'Roll der 80er - und das natürlich im Fummel und auf High-Heels. Das kommt auch bei der US-Presse sehr gut an und man spart nicht an Komplimenten und Lob.

"Best Girl Band, 2004" - SF Bay Guardian

Their debut EP “Don’t Tell a Soul” demonstrates the band’s strengths: ambitious harmonies backed by delightfully simple guitar riffs, punchy, rhyme-induced lyrics and a whole lot of ego. That and four inch heels (see cover art). - schreibt der San Francisco Observer

Ein schönen und umfangreichen Artikel zur Band, den Musikerinnen und deren privaten Gedanken, Motivation, Weisheiten, etc. findet man hier bei East Bay express

Aktuell hat die Band ihre 2te CD rausgebracht - "A Perfect Alibi". Auf der Internetseite kann man da schon mal reinhören und natürlich auch bestellen. Mehr zur Band, die Musik, Fotos und Videos - hier auf der Lipstickseite

tintenfischalarm - ein Film über den Intersexuellen Alex von Elisabeth Scharang


„Tintenfischalarm“ nennt Alex die stressigen Situationen, in denen sie als 14jährige die forschenden Hände der Burschen, die sich zwischen ihre Schenkel drängen wollten, abzuwehren versuchte. Diese ersten sexuellen Erlebnisse waren mit der großen Angst verbunden, die Burschen könnten ihr Anderssein enttarnen. Alex ist intersexuell. Ein Zwitter. Ein Mensch, der die penible Einteilung der Welt in männlich und weiblich durcheinander wirft. Eines von zweitausend Babys kommt mit uneindeutigem Geschlecht auf die Welt. Bei Alex wurde diese Spielart der Natur im Alter von zwei Jahren auf Empfehlung der Ärzte chirurgisch korrigiert. Nach Amputation von Penis und Hoden und der Herstellung einer Scheidenplastik wächst Alex in einem kleinen Dorf zu einem Mädchen mit Kleidergröße XXL heran. Elisabeth Scharang begleitet Alexandra drei Jahre lang mit der Kamera. Die beiden gehen auf Reisen: durch Alexis Vergangenheit hin zu neuen Freunden. Vom holländischen Wattmeer bis an den kalifornischen Pazifik. Im Herbst 2003 beschließt Alexandra, ihr Leben als intersexueller Mann fortzusetzen. Aus Alexandra wird Alex Jürgen. Und aus einem Dokumentarfilmprojekt über Intersexualität entsteht die Geschichte über einen Menschen, der durch seinen Witz bezaubert und seine Sicht der Welt erstaunt.
(Auszug aus dem Pressetext zum Film)

Ausführliche Informationen, Bilder und Termine gibt es auf der www.tintenfischalarm.at Weitere Informationen zur Intersexualität und zu Alex auf der intersex-östereich-seite

Wird das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zum 01.08.2006 endlich in Kraft treten?

Es geht um das Antidiskriminierungsgesetz (so hieß es vorher) – zur Verhinderung oder Beseitigung von Benachteiligungen, im arbeits- aber auch zivilrechtlichen Bereichen, aus Gründen der Rasse, wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität.


Die Historie, diese Gesetzes ist lang, viel zu lang
Die Richtlinie der europäischen Union, die es umzusetzen gilt, stammt bereits aus dem Jahr 2000. Der erste Gesetzentwurf stammt von 2004. Seit dem diskutiert und streitet sich die Politik. Der europäische Gerichtshof hat am 23.02.2006 die Bundesrepublik bereits abgemahnt, da sie bislang ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen ist.
Mit grossem Befremden ist festzustellen, dass Deutschland wieder einmal extrem weit „hinterher hinkt“.

Und nun spricht sich auch noch der Bundespräsident dagegen aus
Bei einer Veranstaltung in Stuttgart urteilte Köhler am Mittwochabend, das Antidiskriminierungsgesetz komme zum falschen Zeitpunkt. „Jetzt kann sich die Republik nicht erlauben, neue bürokratische Hemmnisse aufzubauen“, erklärte Köhler. siehe Artikel

Zu Recht ist die Empörung, gegen diese Äußerung groß. Ich finde, wer ein Antidiskriminierungsgesetz ein „bürokratisches Hemmnis“ sieht, ist nicht mehr zeitgemäß und sollte sich vielleicht besser auf Wanderschaft begeben.

Ein ganz guten Überblick zu den Gesetzentwürfen, Inhalten und der Historie kann man sich hier verschaffen.
Aktuelle Informationen zu den Grabenkämpfen gibt es hier – Arbeitsrechtblog

Therapien zur Geschlechtsumwandlung werden künftig in Toskana, Italien von der öffentlichen Hand finanziert

„Wir sind gegen jegliche Art von Diskriminierung auf Grund des Geschlechts. Transsexuelle sind mit dem Geschlecht nicht zufrieden, mit dem sie zur Welt gekommen sind“, sagt Enrico Rossi, Mitglied des Gesundheitsausschusses der Toskana. Der Regionalrat der italienischen Region hat diese Woche beschlossen, für die Medikamentenkosten aufzukommen, wenn Transsexuelle ihr Geschlecht ändern wollen.

Gibt es keinen einzigen bekennenden Homosexuellen unter den prominenten Fußballern?

Das fragt sich Klaus Wowereit, reg. Bürgermeister Berlins zu recht. Laut Maneo, vormals „Schwules Überfalltelefon Berlin“, ist die Homophobie bei den Fußballfans nach wie vor weit verbreitet.

Aus diesem Grund gibt es eine Plakataktion gegen Homophobie in Berlin
Auf den Plakaten küssen sich zwei Fußballspieler nach dem Torerfolg und darüber steht „Haust du deinem Lieblingsspieler dafür auch aufs Maul?“

Gleichheitsparade in Warschau letztendlich doch friedlich gelaufen

„Der CSD in Polen ist reibungslos und weitgehend gewaltfrei über die Bühne gegangen“ berichtet der „Warschauer Pakt 2006“. Aktuelle Infos, Berichte und Fotos findet ihr auf dem entsprechenden Blog.

Eine Zusammenfassung gibt es bei tagesschau.de

Das ist ein wichtiger Erfolg für die Toleranz und die Menschenrechte
Allerdings war das nur möglich durch die internationale Hilfe und den zunehmenden Druck von Seiten der EU - auch von der Kanzlerin. Ein Umdenken bezüglich Homosexualität hat es in Polen aber noch nicht gegeben.

Solange Europa zuschaut gibt man sich bemüht
Der Weg raus aus der Homophobie und hin zur Toleranz wird wohl noch länger dauern. Solange Homosexualität als „unnatürlich“ gesehen wird und Konservative ein angebliches „Sodom und Gomorrha“ in der Toleranz von gleichgeschlechtlicher Liebe sehen, so lange kann man leider kaum von Akzeptanz sprechen.
Siehe „Ein EU-TÜV für Polen“ bei der TAZ

Echt haarstreubendes Transsexuellen-Schicksal auf BILD.T-online.de

„Seit meiner Kindheit wusste ich, dass mit meinem Geschlecht etwas nicht stimmt. Ich trug gerne Kleider, spielte mit Puppen.“ Soweit erklärt da eine Doreen, vormals Michael, aus Halle ihre Transsexualität – das nenne ich mal eine klare und echt nachvollziehbare Diagnose. Und zwei Psychiater bestätigen diese.

Auch der weitere Werdegang ist beeindruckend simpel – fortan trug (jetzt) sie Röcke, schminkte sich und „damit der Busen wächst“ schluckte sie noch fleißig Hormone.

Folgerichtig - und da lässt (jetzt ja) Frau nichts anbrennen –noch mal eben die Namensänderung im Personalausweis eintragen und fertig ist die „echte“ Blondine. Der Ausweis wird als „überzeugender Beweis“ natürlich von BILD gleich mitgeliefert und kann vollständig (also mit allen Daten) eingesehen werden.
Auf dem Beweis prangt übrigens ein klasse Foto von Doreen, da wird die Story echt mal nachvollziehbar. Und die Passbildautomaten in Halle überzeugen mit gnadenloser Offenheit.

Und jetzt das – der Bürokraten-Irrsinn schlägt zu.
Aber keine Sorge, BILD greift ein und findet „Das einzige, was diese Blondine von einer „echten“ Frau unterscheidet, ist nur ein paar Zentimeter lang – ihr Penis!“

Also, ganz klar – weg damit.
Aber die Krankenkasse will nicht mitspielen und weigert sich die Kosten dafür zu übernehmen – „aus medizinischer Sicht nicht nötig“ – der Fall geht jetzt vor Gericht. Und da das dauern kann hat die Rentenkasse schon mal eine Einsehen und macht die 35-Jährige zur Frührentnerin.

Puh, was für eine dramatische Story, was für ein Schicksal.

Seit MiB wissen wir ja, dass die echten Tatsachen in großen Lettern geschrieben werden.
Wer es immer noch nicht glauben kann – alle Beweise und tolle Vorher-Nachher-Bilder von Michael-Doreen findet man hier bei BILD-T-online.de

Travestie (ital. travestare, verkleiden) und Transvestiten im Alltag

Alle Welt verkleidet sich - Richter, Polizisten, Kirchenvertreter, Sportler, Schützenvereine, Köche, ja sogar der Gemüsehändler um die Ecke (der trägt immer Kittel) – Travestie?

Im wörtlichen Sinn ja eigentlich schon - zugegeben, eine provokative These – vielleicht animiert das ja auch mal endlich zu ein paar Kommentaren meine kleine und bislang kommentarlose Leserschaft da draußen ;-)

Dennoch, finde ich, man kann das durchaus so sehen.
In allen Lebensbereichen machen Menschen durch ihre Kleidung klar, dass sie besonders oder zumindest doch anders sind als die anderen. Dazu setzten sich manche eigenartige, teilweise recht alberne Kopfbedeckungen auf (z.B. Köche), zwängt sich gerne mal in auffällige, teilweise auch auffallend schlecht sitzende, Klamotten (Schützenverein oder so) oder heben sich mit allerlei kostbarem Tand und teuren Kutten von ultra-ano-dazumal (oder wie kann man das bezeichnen) vom den anderen ab.

Wozu das ganze? Um anderen schon auf den ersten Blick klar zu machen, dass diese Person für die Zeit der Verkleidung ein anderer soziale Rolle annimmt und repräsentiert – Travestie, oder nicht?

Transvestitismus - das Tragen typischer Bekleidung des jeweils anderen Geschlechts, als temporärere Ausdruck der eigenen Geschlechtsidentität. Transvestitismus ist unabhängig von der sexuellen Orientierung.
Die Grenzen zwischen der Travestie der "Wichtigen" und den Transvestiten sind diffus und die Übergänge fliesend, zumal der Glitter und Glimmer, oder z. B. die langen, wallenden Kleidungsstücke vieler offizieller Gewänder heutzutage ansonsten nur noch in der weiblichen Garderobe zu finden sind. Und dass die gesamte, vermeintlich männliche Garderobe, ganz selbstverständlich von allen Frauen gerne getragen wird, ist eh klar.

Wenn man es so betrachtet, dann kann man auch den MzF Transvestiten einen Ausflug im Fummel dann ja wohl kaum verwehren oder gar übel nehmen, oder?

Die Intention der Transvestie ist ja nun mal die gleiche, nämlich etwas anderes darzustellen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sich bei den Transvestiten, die Verkleidung auf die Geschlechtsidentität bezieht.

„Das sieht aber nicht gut aus!“, heißt es da schon mal – das aber liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Und selbst wenn, was ist schon dabei? Das tut keinem weh, niemandem wird dadurch geschadet und wenn man Spaß daran hat.

Insbesondere MzF Transvestiten finden viele Leute irgendwie lustig, schräg und nicht respektabel – ihr Männer der Welt, probieren es doch mal selber aus – wenn ihr den Mut habt. Und das nicht ausgerechnet an Karneval, wenn sich eh schon alle verkleiden.

So ein Gang nach draußen kostet sehr viel Mühe, Überwindung und Mut.

Außerdem, wie fade wäre denn die Welt ohne Verkleidung. Ich finde es toll – es lebe die Travestie!
Und nur Mut Transvestiten – ihr seid echt nicht die einzigen, die sich verkleidet haben!

132 Beratungsadressen und Selbsthilfegruppen für Transgender

Ich habe mich endlich mal dran gemacht und die Rubrik "Beratung" ordentlich erweitert. Bislang sind das 132 Adressen (119 davon in Deutschland) von Beratungstellen und Selbsthilfegruppen für Transgender, Transsexuelle, Transvestiten, FzM, MzF und Intersexuelle.

Es ist sehr problematisch insbesondere bei den Selbsthilfegruppen möglichst aktuell zu sein und zu bleiben. Bestehende Selbsthilfegruppen werden schon mal geschlossen und anderen Orts wiederum neue gegründet. Auch Termine, Treffpunkte und Ansprechpartner können wechseln.

Aus diesem Grunde bin ich auf eure Mithilfe angewiesen. Informiert mich bitte über Neugründungen, Schließung oder Änderungen bei eurer Selbsthilfegruppe, dann kann ich die Einträge entsprechend ändern.

Ich würde auch gerne mehr internationale Gruppen und Beratungsstellen im Genderguide führen. Wenn ihr mir da helfen könnt wäre das toll.

Alle Einträge auf dem Genderguide sind kostenlos. Ich erwarte da auch keine Gegenleistung.
Ihr könnt die Einträge selbst machen - hier ist der Link
oder mir eine E-Mail schreiben - info@genderguide.de

Hauah, hauah – gibt das am Samstag „polnische Zustände“ in Düsseldorf? CSD + Nazi-Demo + 3 Gegendemos + über 1.000 Polizisten

Ich kann es kaum glauben, was ich da lese. Hätte man nicht wenigsten versuchen können die Demos terminlich von einander zu trennen? Muß das am gleichen Wochenende stattfinden?

Von einem Verbot hat man ja schon gleich im Vorfeld abgesehen, da das „mit großer Wahrscheinlichkeit von einem Gericht gleich gekippt“ worden wäre – ein Versuch wäre ja auch schon mal ein positives Signal gewesen, oder?

Und wie kommt es, dass diese „Demos“ ausgerechnet am CSD-Wochende stattfinden müssen? Hätte die Stadt nicht wenigstens darauf bestehen können, dass die Nazi-Demo an einem anderen Termin stattfindet, wenn man das schon nicht zu verhindern versucht. Andere Städte kriegen das doch auch hin.

Mir macht das schon Angst. Aber gerade deshalb werde ich hingehen und Flagge zeigen.

amnesty International dokumentiert Übergriffe gegen Angehörige sexueller Minderheiten in 30 Ländern

Weltweit werden Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle und Transvestiten Opfer von Folter und Gewalt. Sie werden sexuell misshandelt, medizinischen und psychologischen Zwangsbehandlungen unterworfen oder gezwungen aus ihrem Heimatland zu fliehen.

In mehr als 70 Staaten gelten homosexuelle Beziehungen als Verbrechen. In einigen Fällen werden sie sogar mit dem Tod bestraft.

Auf der Seite von Amnesty International findet man eine erschreckend lange und umfangreiche Liste von Vorfällen. Und das betrifft nicht nur Schwellenländer. Ganz oben tauchen da auch die USA, Polen, Süd-Korea auf. Findet man unter Libary->Sexual Orientation.

Und man kann was dagegen tun
Geht an die Öffentlichkeit, unterstützt Amnesty International und/oder ander Organisationen und macht auf euren Seiten auf diese Zustände und Vorfälle aufmerksam.

Support Amnesty International

Schändlicher Übergriff auf Transvestiten und Transsexuellen in Ankara, Türkei

»Die ›A-Mannschaft‹ ist die Privatarmee von Melih Gökcek, dem Bürgermeister von Ankara«, behauptet Sezer. »Eine ihrer Methoden besteht darin, uns die langen Haare mit einem Säbel, vergleichbar einem Dönermesser, abzuschneiden. Das tut weh und demütigt. Dabei beschimpfen sie uns als ›Perverse‹ und ›dreckige Nutten‹.«

»Yagmur ist sehr übergewichtig«, erklärt Sezer, »sie konnte nicht weglaufen. Sie haben sie mit ihren Knüppeln brutal zusammengeschlagen.«

Und die türkische Polizei sah keinen Anlass einzugreifen
»Am Tag nach dem Angriff ging Sezer mit einer Gruppe Transvestiten zur Polizei, um sich zu beschweren. Er lacht inzwischen selbst darüber, dass sie versuchten, dort Hilfe zu bekommen, denn im Allgemeinen schikaniert die türkische Polizei Transvestiten und Transsexuelle gnadenlos

Soweit Zitate aus dem Bericht von Sabine Küper-Büsch, junge-world.com zu den brutalen Überfällen vom 14.-17. April in Ankara, Türkei. Den gesamten Bericht findet man hier.

Warum? Wo ist der Sinn?
Was treibt diese brutalen und heimtückischen Schläger an, das frage ich mich. Was macht aus einem Bürger einen niederträchtigen Verbrecher gegen die Menschlichkeit – und das ist man, wenn man ohne Grund andere Menschen zusammenschlägt, schikaniert und demütigt.

Genau so schändlich und verachtungswürdig finde ich es, wenn an anderen Orten Türken oder Leute türkischer Herkunft angegriffen oder gar zusammengeschlagen werden.

Ja, so schnell können sich die Rollen nämlich umdrehen, was diesen Leuten wohl offensichtlich auch nicht klar ist. Wie heißt es da so treffend: „Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.“