Weltberühmt wurde der britische Künstler G. Perry, als er 2003 den renommierten Turner Preis erhielt. Und den hat er als das kleines Mädchen Claire, mit Schleifchen im Haar und in seinem schönsten Kleidchen entgegen genommen.
Was für eine Aufregung – „Der erste Transvestit, der diesen wichtigen Kunstpreis erhält...“ und ähnlich ging das durch die Presse. Naja, den Briten gesteht man das irgendwie eher zu. Obwohl, da wurde auch vermutet, dass man mit dem exzentrischen Künstler auch gezielt mehr Aufmerksamkeit erreichen wollte.
Auf jeden Fall war das gut für alle Transvestiten dieser Welt. Plötzlich ist da jemand, der als Künstler für seine Leistungen ausgezeichnet wird und gleichzeitig offen zu seinen Neigungen steht – eine Leitfigur im Fummel. Dabei ist gerade Perry nicht gerade dezente bei der Wahl seiner Outfits. Ich habe ihn in einem Interview gesehen (im Fernsehen mit einem deutschen Schauspieler). Es war toll. Perry wie selbstverständlich im Kleine-Mädchen-Tüllkleidchen und man diskutiert über Kunst und die Welt.
Ein Interview
Natürlich wird Perry auch immer wieder auf das Thema Transvestismus angesprochen. Und er, auch als Künstler, geht damit wirklich erstaunlich offen und scheinbar selbstverständlich um. Nachzulesen unter anderem in diesem Interview.
Das Buch
Noch ausführlicher und auch sehr persönlich geht das Buch „A gripping portrait of an artist“ auf Grayson Perry als das kleines Mädchen Claire ein. Das Buch ist Anfang dieses Jahres herausgekommen und kann bei den üblichen Adressen (Amazon, etc.) bestellt werden. Ein Buchbesprechung findet man hier bei Times Online.
Die Kunstwerke und weitere Infos
In erster Linie ist Perry aber ein bedeutender Künstler, deshalb sollte da auch die Kunst im Focus stehen.
Einige Arbeiten findet man z.B. auf der Seite der Saatchi Gallery inkl. Biografie, Interview und weitere Informationen über den Künstler.
Aktuelle Ausstellungen
Bis zum 25. Juni 2006 kann man sich u. a. Arbeiten von Perry im Wilhelm Lembruck Museum, Duisburg anschauen. Die Ausstellung heißt „Designing Truth“. Infos zu dieser Ausstellung gibt es hier.
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