Jepp, das QUEER-Mahnmahl für die homosexuellen und transgender Opfer des Nationalsozialismus ist gemeint. Mit allerdings 400qm Fläche unübersehbar. Und das am Morzinplatz, also an zentraler Stelle in der Innstadt von Wien.
Nach über 60 Jahren?
Da darf man das schon auch kritisch beleuchten, oder? Auch wenn es allgemein ja heißt, dass man in Alpennähe langsamer spricht und vielleicht auch langsamer denkt (ich komme selbst aus dem Süden, dann ist so eine Bemerkung erlaubt). Aber über 60 Jahre bis zu diesem Entschluss? Worüber hat man da diskutiert und/oder nachgedacht? Darf man ja mal fragen.
Der Künstler - Hans Kupelwieser
Der ist allerdings erst 58 Jahre alt, Vertretern der postmedialen Skulptur und wer mehr über in wissen möchte – hier ist die Visitenkarte des Künstlers und noch eine etwas ausführlichere Seite mit Vita, Abbildungen und Texten.
Und warum Que(e)r?
„Durch das Bassin zieht sich der Schriftzug "Que(e)r", der an den üblichen Begriff für von der heterosexuellen Norm abweichende Spielarten der Liebe, "Queer", gemahnen soll. Mitassoziiert solle aber auch der deutsche Begriff "Quer" werden, etwa in "Querdenker", so Kupelwieser bei der Präsentation des Projekts am Montag.“ So erklärt das die Kleine Zeitung auf ihrer Webseite.
Aber was hat „Quer“ jetzt mit Homosexualität oder Transgender zu tun?
Das wird dann wohl das Geheimnis des Künstlers bleiben. Oder wollte man vielleicht gar nicht soooo eindeutig sein. Und vielleicht löst sich die rosa Lebensmittelfarbe, die für den schwulen Touch sorgen soll, ja auch ganz schnell wieder auf. Hallo, in Wien regnet es ja nie. Auf die Lösung darf Mann und Transgender gespannt sein.
Zum Glück gibt es ja bereits ein Denkmal für die Opfer des Faschismus auf dem Gelände. Nur sind da die Homosexuellen und Transgender wohl nicht mit gemeint.
Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung.
Aber so richtig begeistert und überzeugt bin ich nicht, wenn ich an die tausende NS-Opfer denke, die wegen ihrer Sexualität ermordet worden sind. Und Texte wie „"QUE(E)R" ist ein offener Platz für eine offene Gesellschaft. Der Rosa Platz ist Treffpunkt, Ort der Kontemplation oder ganz einfach ein angenehmes Nass für strapazierte Füße.“ Wie es u.a. auf der Webseite zum Mahnmal heißt, helfen da auch nicht sonderlich. Eher bleibt der Eindruck, dass man wohl bemüht ist den inhaltlichen Dreh hinzukriegen, das gelingt aber nur sehr bemüht und unentschlossen.
Wenn ich da an das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus von Alfred Hrdlicka denke.
Hier ist die offizielle Seite zum geplante Denkmal inkl. Jurybegründung und einer ausführlicheren Beschreibung.
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